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Geschäftsbericht

Wasserverband

Salzburger Becken 2022

Mag. Josef Weilhartner, LL.B.
Geschäftsführung

Vorwort

der Geschäftsführung

  • Das Jahr 2022 für den Wasserverband aus wirtschaftlicher Sicht

    Wirtschaftlich betrachtet war das abgelaufene Jahr für den WSB wenig spektakulär.

    Es wurden nur unbedingt notwendige Investitionen getätigt, wie etwa eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Pumpwerks Sandgrube, die – was aufgrund der dramatisch steigenden Strompreise auch dringend erforderlich ist – die Notwendigkeit, Energie zuzukaufen, leicht abmildert. Im Jahr 2023 ist die Errichtung einer weiteren PV-Anlage geplant. 


    Die Strompreissituation war im Jahr 2022 generell noch positiv für den Verband, so konnte der Energieaufwand gegenüber dem Plan sogar reduziert werden, was sich allerdings 2023 nicht fortsetzen lässt. Die Darlehensbelastung der Mitglieder konnte durch die Tilgung von Krediten weiter reduziert werden.


    Jene Aufwandspositionen, deren Wertsicherung an den VPI gekoppelt sind, wie etwa die Entschädigung von Grundeigentümern (z. B. als Ersatz für das Düngeverbot im Einzugsbereich des Grundwasserwerks Taugl) oder die Durchleitungskosten, die an die Salzburg AG für die Mitbenützung des Leitungsnetzes zu entrichten sind, stiegen aufgrund der enormen Inflation höher als geplant. 


    Der Verband bemüht sich stets, seinen Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten, was auch im abgelaufenen Jahr gelungen ist. Um mehr als 10.000 € konnte diese Position unterschritten werden. Die verrechnete Wassermenge blieb mit knapp unter 3 Mio m³ konstant, der Durchschnittspreis mit gut 50 c ebenfalls.

  • Der Kreislauf des Wassers

    Wasser verdunstet, fällt als Niederschlag auf die Erde, sickert durch den Boden ins Grundwasser und speist dadurch Brunnen und Quellen, aus denen wir das Wasser entnehmen. So funktioniert, vereinfacht dargestellt, der Wasserkreislauf. 


    In diesem ewigen Kreislauf von Verdunstung, Transport durch Wind, Niederschlag, Abfluss, Versickerung und neuerlicher Verdunstung wird die Wassermenge in Summe nicht verändert – die Wassermenge auf unserer Erde bleibt also konstant. Die Menschen entnehmen das benötigte Wasser aus dem Wasserkreislauf und führen es nach dem Gebrauch wieder dem Wasserkreislauf zu.

  • Grundwasser und Trinkwasser

    Oberflächenwasser wird zu Grundwasser, wenn es durch Sedimentschichten gedrungen ist, die wie natürlich reinigende Filter gegen Schadstoffe wirken. Intakte Böden tragen daher zu einer guten Wasserqualität bei. Abhängig vom Wassergebiet und der Bodenbeschaffenheit lassen sich vereinzelt Spuren beispielsweise aus der Landwirtschaft nachweisen. 


    Die Qualitätssicherung des Trinkwassers zählt zu den Aufgaben der Wasserversorger. Die Kontrollen müssen gemäß Lebensmittelbuch lückenlos durchgeführt werden. Erst wenn diese strengen gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden, darf Wasser als Trinkwasser bezeichnet werden. Ein wesentliches Ziel ist es, Grundwasser allgemein und insbesondere in Trinkwassereinzugsgebieten sauber zu halten.

     

    Durch Grundwasserüberwachungssysteme sind Wasserversorger in der Lage, allfällige Schäden am Grundwasser frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu setzen.

Herkunft des Trinkwassers

im Ländervergleich


Quelle: ÖVGW

Grundwasser

Oberflächenwasser

Österreich

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Deutschland

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Großbritannien

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Norwegen

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Wassermengen und Aufbereitung


Quelle: ÖVGW-Benchmarking auf Basis der teilnehmenden WVU

Gänzlich ohne Behandlung

Nur Desinfektion

Konventionelle Wasserbehandlung

(z. B. Filtration, Enteisenung etc.)

Weitergehende Wasserbehandlung

(z. B. Nitratreduktion)

  • Parameter für Trinkwasser

    Zulässige Höchstkonzentrationen werden in Parameterwerten festgehalten. Diese orientieren sich an den neuesten wissenschaftlichen und toxikologischen Erkenntnissen. Sind die Werte stark überschritten, kann das betroffene Wasser nicht mehr zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden. Als sogenannte Vorsorgewerte werden sie jedoch bewusst niedrig angesetzt. Das heißt: Falls die gemessenen Werte in einem kurzen Zeitraum die gesetzlich festgelegten Parameterwerte geringfügig überschreiten, ist das Wasser trotzdem genusstauglich und birgt keine Gefahr für die Gesundheit des Menschen. Die Entscheidung, ob das Trinkwasser genusstauglich ist, obliegt den Behörden. Bei Überschreitungen von Parameterwerten muss die Bevölkerung informiert und über notwendige Maßnahmen (z.B. Nutzungseinschränkungen) aufgeklärt werden.

  • Indikatorparameter für Trinkwasser

    Werden Indikatorparameterwerte überschritten, werden zunächst von der zuständigen Behörde mögliche Ursachen überprüft und Maßnahmen der Aufrechterhaltung einer einwandfreien Wasserqualität eingeleitet.

Die aktuellen WSB-Parameterwerte sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt:

pH-Wert

7,7

Indikatorparameterwert

6,5-9,5

Leitfähigkeit

264 µS/cm

Indikatorparameterwert

2500 µS/cm

Pestizide

0,03 µg/l

Pestizide im untersuchten Umfang nicht bestimmbar

Carbonathärte

8,2° dH

Kalium

0,71 BG mg/l

Indikatorparameterwert

50 mg/l

Calcium

55,9 mg/l

Indikatorparameterwert

400 mg/l

Natrium

2,05 mg/l

Indikatorparameterwert

200 mg/l

Magnesium

3,02 mg/l

Indikatorparameterwert

150 mg/l

Sulfat

3,84 mg/l

Indikatorparameterwert

250 mg/l

Nitrat

3,5 mg/l

Indikatorparameterwert

50 mg/l

  • Qualitätskontrolle

    Auf Grundlage der Trinkwasserverordnung müssen Betreiber von Trinkwasserversorgungsanlagen die Untersuchungsergebnisse unverzüglich den Behörden vorlegen. Einmal jährlich sind die KonsumentInnen über die Untersuchungsergebnisse zu den Werten Nitrat, Pestizide, pH-Wert, Gesamthärte, Carbonathärte, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Chlorid, Sulfat* zu informieren.


    *Auszug aus www.unsertrinkwasser.at


Wasserversorgung durch den Wasserverband Salzburger Becken (WSB))

  • Hier lesen

    Der Wasserverband Salzburger Becken förderte im Berichtsjahr aus dem Grundwasserwerk Taugl 2.848.715 m³ bestes Trinkwasser und verteilte es über ein 53,67 km langes Wasserleitungsnetz an seine Mitglieder. Der WSB besitzt eine gute Ressourcensituation. Der langfristige und flächendeckende Schutz der Gewässer sowie die Erkundung und Sicherung weiterer Ressourcen stellen zentrale Aufgaben des WSB dar.

WSB-Wasserlieferung 2022

WSB-Wasserlieferung in

1998-2022

WSB-Wasserlieferung in

Entwicklung 1998-2022

Stand Vollmitglieder und Konsensverteilung


2022 hat es im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderungen

bei den Konsensmengen gegeben.

  • Betriebsführung

    Der Betriebsführungsvertrag mit der Salzburg AG – Center Wasser – umfasst die technische und hygieneeinwandfreie Versorgung von der Gewinnung (Grundwasserwerk Taugl) bis zur Abgabe an die Verbandsmitglieder des WSB.

    Der Leistungsumfang der Salzburg AG beinhaltet folgende Punkte: 


    • die bakteriologische und chemische Überwachung des Trinkwassers
    • die Wartung der Wasserversorgungsanlagen des WSB und ihrer Teile in baulicher, elektrotechnischer, steuerungstechnischer und maschineller Hinsicht
    • die Pflege des Schutzgebietes vom Brunnen Taugl
    • die durchgehende 24/7 Überwachung der WSB-Anlagen durch den Bereitschaftsdienst der Salzburg AG

    Die Salzburg AG dokumentiert alle Tätigkeiten an der Verbandsanlage sowie die Einspeise-, Abgabe- und Durchleitungsmengen. Ebenso werden die Nutzung der Konsensmenge, die Pegelauswertungen des Brunnenfeldes Taugl und die Entwicklung der Tätigkeiten und Störfälle beobachtet.

  • Prüfbericht

Bilanz

Aktiva (gesamt):

2021 >> € 9.185.761,88 

2022 >> € 8.783.695,35

Veränderung >> € -402.066,53


Passiva (gesamt):

2021 >> € 9.185.761,88 

2022 >> € 8.783.695,35

Veränderung >> € -402.066,53


Alle Daten als PDF >


Hier steht Ihnen die Bilanz des Wasserverbandes Salzburger Becken 2022 als PDF zum Download bereit.


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Jahresgewinn:

2021 >> € 0,00 

2022 >> € 0,00

Veränderung >> € 0,00


Erlöse aus Wasserlieferung

2021 >> € 1.420.914,48

2022 >> € 1.454.485,95

Veränderung >> € 33.571,47


Alle Daten als PDF >


Hier steht Ihnen die GuV-Rechnung des Wasserverbandes Salzburger Becken 2022 als PDF zum Download bereit.


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GuV

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Taugl

Projekte

  • Anschlussschacht Hallein – wiederkehrender Test der Notstromversorgung

    Im Herbst erfolgte der wiederkehrende Test der Notstromversorgung mit einem Notstromaggregat der Stadt Hallein. Der Test ergab, dass aus der WSB-Wasserschiene im Notfall bis 40 l/s in das Halleiner Versorgungsnetz geliefert werden können.

  • Notversorgung WSB und Salzburg AG durch Hallein

    Die Verhandlungen, um den WSB im Notfall über den Brunnen in Hallein zu versorgen, sind noch im Laufen.

  • Gasleitungsprojekt der Salzburg AG neben der Wasserschiene

    Die Salzburg AG plant die Neulegung einer Gasleitung zwischen dem Anschlussschacht Hallein und dem Übergabeschacht Puch. Die Projektausführung ist frühestens mit Ende 2023 geplant.

  • § 134 WRG-Überprüfung

    Abschnitt Pumpwerk Sandgrube bis Übergabeschacht Bürmoos  und Abschnitt Pumpwerk Sandgrube bis Hochbehälter Anzfelden


    Im Zuge der wiederkehrenden Fremdüberprüfung wurden die betreffenden Abschnitte überprüft. Die Überprüfungsberichte wurden an die Wasserrechtsbehörde übermittelt und bestätigen, dass die Anlagenabschnitte konsens- und bescheidgemäß betrieben werden.


  • Reparaturmaterial

    In Absprache mit der Salzburg AG als Betriebsführer, wurde Reparaturmaterial für alle vorhandenen Leitungsmaterialien und -durchmesser erhoben. Rohrmaterialien, welche bei der Salzburg AG nicht auf Lager liegen, wurden durch den WSB angekauft und eingelagert. Somit kann bei Rohrgebrechen sehr schnell reagiert werden, und es lassen sich lange Wartezeiten – durch Produktion und Transport bedingt – vermeiden. Als Beispiel ist der Abschnitt zwischen ÜS Hallein und AS Eichet zu nennen, da eine Stahlleitung mit einem Durchmesser von 800 mm mit Zement-Innenauskleidung eingebaut werden musste. Die Zeit zwischen Bestellung und Lieferung des Reparaturmaterials betrug zehn Wochen.

  • Photovoltaik-Anlage – Pumpwerk Sandgrube

    Auf den Dachflächen des Pumpwerkes Sandgrube wurde eine Photovoltaik-Anlage mit 7,4 kWp errichtet. Die Anlage soll den Strombedarf des Pumpwerkes um rund 5 % reduzieren.

  • Tauglbodenstraße

    Im Auftrag der Gemeinde St. Koloman wurde im Herbst 2022 mit den Arbeiten für die Lichtraumerweiterung und Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich der Tauglbodenstraße begonnen. Es werden Böschungsbereiche befestigt sowie zusätzliche Ausweichen und verbesserte Entwässerungsanlagen errichtet. Der WSB wird die Arbeiten laufend beobachten um die Interessen zum Schutz des Grundwassers im Schongebiet Taugl zu vertreten.

  • Waldpflegemaßnahmen im Schutzgebiet Taugl

    Wiederkehrende und notwendige Waldpflegemaßnahmen im Schutzgebiet des Grundwasserwerkes Taugl wurden Ende des Jahres mit forsttechnischer Begleitung durchgeführt.

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